Erster Eindruck von Hartwichs 100! auf RTL

Fans und Freunde von Werner Schulze-Erdel und seinem altehrwürdigen Familienduell auf RTL dürften an dieser Sendung ihre helle Freude haben, denn bei Daniel Hartwich geht es in etwa um das gleiche Prinzip: es wurden 100 Personen zu verschiedenen Dingen gefragt oder getestet. Präsentiert wird das in Form von Filmchen oder eben harten Fakten, beim Test für die Hilfsbereitschaft wurden mit Menschen gebeten, jemanden mit Ängsten unter die Arme zu greifen bei einer Fahrt mit dem Fahrstuhl und diese anzeigt, die geholfen haben musste geraden werden in 100 Fällen.

Es sieht also alles nach einer eher kurzweiligen Unterhaltungsshow auf RTL aus, die am Freitag, den 26. Juni 2015 zur besten Sendezeit präsentiert wird. Im Studio sitzen auch 100 Personen, die mit raten müssen, wie viele Leute anteilig zum Beispiel vor dem Schlafengehen lesen. Hierzu wurden wiederum bei vorher ausgewählten Zuschauern Kameras installiert, um deren Leben zu zeigen und was sie in der jeweiligen Situation denn nun wirklich tun. Dadurch entstehen weitere lustige Dialoge und das lockert die ganze Sendung auf.

Also schon der Anfang macht eigentlich Spaß, nicht alles so trocken und spröde, wie in anderen Quizshows, die ich auch schon anfänglich geschaut habe und danach nie wieder. Die besten Leute aus den 100 aus dem Studio werden wiederum an einer Art Finalrunde teilnehmen und können etwas gewinnen. Aus dem schier uferlosen Fundus an Daten für alltägliche Fragen zu allen möglichen Dingen hat man eine gute Grundlage, um diese Show viele Folgen laufen zu lassen. Daniel Hartwich könnte also die kurzweilige Show 100! Abend für Abend zeigen, ohne dass es langweilig wird.

Fazit: das Prinzip ist einfach, Daniel Hartwich macht das erwartungsgemäß auch sehr gut und es herrscht reger Abwechslung durch die vielen Fragen, Antworten, ein Spielfilme, Interviews und eben auch die Kameras, die das vermeintliche Publikum vor dem Fernseher bei allen möglichen Dingen zeigen. Diese wurden natürlich vorher informiert bzw. gefragt, ob sie an dieser Sache teilnehmen wollen und die Kamera steht offen bei Ihnen zu Hause und ist nicht versteckt. Das ist quasi interaktives Fernsehen und entlockt natürlich dem Moderator auch einige lustige Bemerkungen. Ich gebe diesem Format eine Chance und schalte wieder ein.

Das Problem ist natürlich, wie man unten sieht, dass viele User mittlerweise den sogenannten Second Screen benutzen und der Twitter Hashtag für diese Sendung das Wort „wichs“ enthält, dazu noch hart. Trotzdem lustig. Die Show an sich verlor durch bzw. nach der Werbung nach einer knappen Stunde an Spannung und Tempo und ganz allgemein kann man sagen, dass es rückblickend kein Highlight war – aber bei mir auch nicht wirklich durchgefallen ist. Ich schaue mir Debüt-Sendungen immer sehr gerne an für eine Beurteilung und so kann es passieren, dass ich eben einfach wieder einschalte, mir aber auch kein dickes Kreuz im Kalender mache für Hartwichs 100. Vielleicht nennt man es einfach Daniels 100!? Oder noch besser wäre, den Namen komplett wegzulassen und durch etwas Neutrales zu ersetzen – dann könnte es irgendwann auch jemand anders moderieren.

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