Der Film Gamer ist vor allem eine wilde Collage an Bildern und Emotionen, die aneinander gereiht auch in irgend einer Form einen Zusammenhang ergeben. In diesem Fall ist es die futuristische Weiterentwicklung von den Attributen von Panem, wenn hier in der Zukunft zum Tode verurteilte Sträflinge computergesteuert die Aufgabe haben, gegeneinander auf sich loszugehen. Bei 30 Kämpfen, die gewonnen worden sind, erhält der Häftling seine Freiheit zurück. Der Film Gamer mag auch gesellschaftskritisch einiges an Stoff liefern, vor allem aber ist es ein Eldorado aus Gewalt, Porno und kranken Fantasien.
Trotzdem hat der Film mit den schnellen Schnitten und harten Szenen eine gute Grundlage sowie eine klare Linie, der sowohl die betroffenen auf beiden Seiten zeigt als auch einen umfangreichen Einblick in die virtuelle Welt der Spiele präsentiert. Man könnte den Film Gamer auch als Warnung an die Spielehersteller verstehen, nicht zu weit zu gehen oder auf bestimmte Grenzen zu achten. Denn immer mehr verschmilzt die online-Welt mit der Realität und viele nehmen die Unterschiede nicht mehr so wahr, wie man es sollte.
Gamer ist aber in erster Linie laut, explosiv, schrill und kommt etwas schräg daher – so gesehen zugeschnitten auf die Zielgruppe der online Player. Die Idee an sich im Film klingt im Augenblick utopisch, wird aber in der Realität schon so leicht abgewandelt durchgeführt, wenn etwa Jugendliche im Fernsehen eine Rolle spielen sollen, die sie eigentlich nicht beherrschen. Sie werden emotional für die Sender-Zwecke benutzt und dienen in erster Linie der simplen Unterhaltung im Rahmen eines Massenprogramms, nur hier in diesem Film ist es über die online Spiele überzogener dargestellt. Darum darf der Film auch ruhig etwas wilder seien, um die Message in groben Bildern zu übermitteln. Gamer ist kein Meisterwerk oder Meilenstein in der Filmgeschichte, bietet aber solides Kino mit Hintergrund. Apropos, die Musik im Hintergrund ist von Marilyn Manson und heißt Sweet Dreams. Das passt ja