Die große Überraschung – „The Big Surprise“ hat voll eingeschlagen bei ihrer ersten Sendung auf Prosieben. Egal ob Palina mit ihrem Team harmlose Menschen bis zur Weißglut treibt oder einfach nur zu Tränen rührt, durch die große Überraschung am Ende wird jede kleine Geschichte zu einem tollen Erlebnis und die Zuschauer können praktisch hautnah dabei sein. Denn in den ausgewählten Fällen werden die Menschen mit versteckter Kamera und der Hilfe von Freunden in Situationen gebracht, die sie an ihre Grenzen führen und manchmal auch darüber hinaus. Dabei geht es ausnahmsweise mal nicht um sportliche Dinge oder ähnliches sondern zum Beispiel im ersten Fall macht sogar auch die Band The Boss Hoss mit, als sie einen Praktikanten bei einem Interview hinters Licht führen und immer wieder mit Gehässigkeiten nachlegen.
Traum und Albtraum liegen bei diesen Spielen mit versteckter Kamera sehr nahe beieinander und so können sich die gefilmten Personen danach einen lange gehegten Wunschtraum erfüllen, wie zum Beispiel die Studentin, die eigentlich nur in einer Backstube am Wochenende aushilft und plötzlich mit über sie hereinbrechenden Situationen fertig werden muss. Geschickt wird dabei die Fallhöhe noch einmal erhöht, in dem sie vorher in einem Vieraugengespräch von der Chefin sogar noch befördert wird und sie bei einem Personaler im Gespräch die Bürde der Verantwortung aufgehalst bekommt. Und schon sieht sie sich meckernden Kunden, einer Kollegin mit wenig bis gar keinem Sozialverhalten oder sogar einem Krankheitsfall mit anschließendem Polizeieinsatz gegenübergestellt. Das alles ist deswegen auch so spannend, weil es nicht nur 3-Minuten-Filmchen sind, sondern alles sehr detailliert vorbereitet ist und durchaus etwas sadistisch anmutend über einen längeren Zeitraum gehen kann.
So hat der Zuschauer bestimmt 20-30 Minuten seinen Spaß, wenn zum Beispiel ein Student beschuldigt wird, bei den Prüfungen manipuliert zu haben und er vor einer Klasse mit nicht lösbaren Fragen konfrontiert wird oder bei der Prüfungskommission plötzlich blass aussieht. Der Gesichtsausdruck, der zum Höhepunkt die seit sechs Jahren nicht mehr gesehenen Eltern dem Studenten entspringt, entschädigt aber sowohl die Beteiligten Protagonisten als auch die Zuschauer, die ganz gerührt bei diesen Szenen vor dem Fernseher sitzen. Ich fand das alles sehr gut inszeniert und die Paulina macht auch hierbei eine sehr gute Figur, nur als sie gefühlt fast täglich in sämtlichen Programmen zu sehen war, fand ich das eine Prise zu viel – dann lieber eine Surprise, besser gesagt „The Big Surprise“