Nach dem Dschungelcamp ist vor dem Special?

Ich halte eigentlich nichts davon, nach den zwei Wochen Dschungelcamp auch noch nachzulegen mit einem Rückblick und den ganzen Leuten. RTL will die Quotenkuh doch wieder so lange wie möglich melken und da gehören die ganzen Veränderungen schon dazu.

Meist beginnt das nachfolgende Programm schon später und noch dazu wird in den folgenden Sendungen noch einmal in Form von Live-Schalten oder Highlights auf das vorangegangene Bezug genommen. Außerdem wird man schon beim Programm am frühen Morgen auf das ganze Thema eingeschworen – darum ist es bei RTL kaum auszuhalten während der zwei Wochen vom 13. Januar 2017 an.

Ich werde mir das Ganze natürlich auch wieder anschauen, aber ich bin kein Fan davon, alles auszuschlachten. Denn es bleibt ja nicht bei der Show ab 22 Uhr 15, es ist ja auch noch morgens und dann eben auch noch bei diesem komischen Punkt-12 und wahrscheinlich auch abends um 18 Uhr und und und – Der Zauber ist aber, dass sich die gesamte Aufmerksamkeit auf die Hauptsendung um 22 Uhr 15 bei RTL konzentriert und dann viele drüber sprechen.

Ich sehe es ja schon kommen, dass auch die BILD wieder auf den Zug aufspringt und den Dschungel-Zossen reitet, bis der Gaul fast zusammenklappt. Da bleibt ja dann wirklich kaum mehr Raum für normale Meldungen und so wird das ganze Programm vergewaltigt und alles dem „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“-Zirkus untergeordnet.

Die meisten Zuschauer dürften heilfroh sein, wenn der ganze Hype wieder vorbei ist und nicht an jeder Ecke die mehr oder minder bekannten *hust* „Stars“ über den Bildschirm flimmern. im letzten Jahr war trotz des Beefs zwischen Thorsten Legat und „Höllena“ Fürst nach der Zeit in Downunder die Luft raus.

Wer sind denn diesmal die Stars, die wieder rausgeholt werden müssen/wollen….?!

Okay, die Sportfans dürften auf jeden Fall etwas mit Thomas „Icke“ Häßler anfangen können und hier dürften die Erwartungen an sein Durchhaltevermögen entsprechend groß sein. Allerdings muss er sich nicht nur mit den Widrigkeiten des Dschungels auseinandersetzen, sondern auch noch mit so Figuren wie… äääh ja also bei den Namen muss man wirklich erstmal googeln: Bei Markus Majowski fällt einem wohl als erstes seine Tätigkeit als Comedian oder in der Werbung ein, Marc Terenzi ist dann wohl eher als Ex von Sarah Connor bekannt und einige Girlies werden ihn auch als Sänger kennen. Ein weiterer Kandidat aus der Männerriege ist Jens Büchner, zu dem ich überhaupt nichts sagen kann und einem als erstes Schlagzeilen zu seinen Vorstrafen ins Auge springen. Passt also wohl rein.

Florian Wess war mir als Name ebenso kein Begriff und man muss wohl eifriger Leser der Regenbogenpresse sein, die einen dann erleuchtet und ihn als Schatten von der Gina-Lisa in Erinnerung bringt. Er war während der Gerichtsprozesse wohl immer irgendwie neben, hinter oder vor ihr. Funktion unbekannt, was mit Botox ist zu lesen. Noch unbekannter geht es aber auch, mit Alexander Keen können vermutlich die wenigsten etwas anfangen und so müssen die Männer sich schon etwas ins Zeug legen, um ihren Bekanntheitsgrad zu erhöhen, der leider auch später mit dem Marktwert gleichzusetzen ist. Die ersten haben wohl dann auch schon ihre Lieder im Studio eingesungen und nutzen die Zeit während und nach dem Dschungelcamp, um sich von ihrer besten Seite zu zeigen. Auch darum ist für die Teilnehmer wohl auch die Zeit nach „IBES“ 2017 sehr wichtig, wenn sie entsprechend Punkte beim Publikum eingesammelt haben.

Ebenso populär wie „Icke“ Häßler dürfte bei den weiblichen Kandidaten nur Gina-Lisa Lohfink sein, die eigentlich in erster Linie 2008 durch ihre Teilnahme beim damals sehr beliebten „Germany´s Next Topmodel“ berühmt wurde. Es folgten weitere Reality-Formate und andere Schlagzeilen wie eben der Prozess im letzten Jahr, durch den sie es sogar in den Bundestag durch ihre „Nein heisst Nein“-Kampagne schaffte. Danach wird es auch schon wieder etwas dünn mit dem Bekanntheitsgrad und am ehesten wird einem wohl der Name Nastassja Kinski etwas sagen. Sie ist die Tochter von Klaus Kinski und hat schon in vielen Filmen mitgespielt – wird sie aber beim Dschungelcamp eine tragende Rolle einnehmen? UPDATE: Wie BILD und andere Medien vermelden, hat Nastassja Kinski wohl das Handtuch geworfen, bevor es überhaupt losgeht! Am Mittwoch, den 04. Januar war aber auch schon zu lesen, dass die nicht minder bekannte Kader Loth schon in den Startlöchern steht als Ersatzkandidatin. Ihre letzte Reality-Erfahrung machte sie glaube ich bei so einer Wüsten-Show mit High-Heels, bei der sie aber keine große Lobby hatte bei ihren Mitkonkurentinnen, die sie rausgewählt haben. Beim Dschungel entscheiden zuerst die Zuschauer und Entertainment-Potenzial könnte sie haben, polarisieren tut sie auch. Welcome!

Bei Hanka Rackwitz spuckt Google nur irgndwas von Immobilienmaklerin und Big Brother aus, hat es also noch nicht bis zu mir geschafft und vielleicht entfacht die Rothaarige ja etwas Feuer im Lager. Bei Nicole Mieth merke ich auch, was ich alles nicht regelmäßig schaue und so ist sie mir wohl bei zahlreichen Folgen Tatort, SOKO oder Verbotene Liebe entgangen. Meine Generation 40+ kennst dann eher noch das Fräulein Menke, allerdings steht zu befürchten, dass der Glanz aus damaliger „Neuen Deutschen Welle“ schon etwas verblasst ist und man sie als Mensch komplett neu kennenlernen muss. Mit dem Tretboot wird sie wohl in Australien nicht in Seenot geraten, hohe Berge gibt´s im Camp eher auch nicht und vielleicht aber trifft sie ja einen Traumboy – dann hätte eines ihrer drei Lieder gute Chancen, noch einmal gehört zu werden bei RTL. Etwas hügelig wird es wohl, wenn sich Sarah Joelle Jahnel halbnackt wie bei „Promi Big Brother“ ausziehen sollte oder vielleicht fängt sie auch an zu singen wie 2013 bei „Deutschland sucht den Superstar“. Man ahnt es aber, bei DSDS klappte es nicht so richtig mit der Karriere und so landet sie bei ihrer Tingeltour durch die Reality-Shows in diesem Jahr im Dschungelcamp. Bei der Recherche stieß ich auch darauf, dass sie wohl auch das sogenannte „Pocher-Luder“ (Zitat BILD) sein soll.

Um 20:15 Uhr startet die Sommerausgabe des Dschungelcamps!

Ein von Dschungelcamp 2016 (@dschungelcamp_) gepostetes Foto am

Es bleibt also überhaupt erstmal abzuwarten, ob diese Staffel 2017 von „Ich bin ein Star – holt mich hier raus“ so viel Potenzial entwickeln kann, dass sich das Zuschauen für alle Fans des Dschungelcamps auch lohnt. Zumindest dürfte die Krankenstation dieses Jahr nicht ganz so gefüllt sein wie die letzten Jahre, als sich teils schon in den ersten Tagen die Kandidaten bei allen Doktoren, nur nicht bei „Dr. Bob“ die Klinke in die Hand gaben. Wenn allerdings RTL wieder sämtliche Spannung aus der Frage, wer denn zur Prüfung ran muss, herausnimmt durch ständiges Wiederwählen des immer gleichen männlichen oder weiblichen Kandidaten – dann gelingt auch der Spannungsbogen über die ganzen zwei Wochen nicht mehr. Weil sich Zuschauer und die vermeintlichen Stars schnell auf die Situation einschießen und die immer gleiche Person wählen werden. So verschenkt man auch Möglichkeiten für die Campbewohner, Punkte zu machen durch gute Leistungen, Überwindung bei den Ekel-Prüfungen oder Begegnungen mit relativ wilden Urwaldtieren. In diesem Sinne wünsche ich allen Fans und Soziologieprofessoren viel Spaß beim Dschungelcamp 2017, den bissigen Kommentaren von Sonja Zietlow sowie Daniel Hartwich und natürlich dem ganzen Medienspektakel. Einmal im Jahr darf man das.