Bei „superpets“ ging es um Haustiere

Bei dem Titel und was heutzutage alles „super“ ist, musste ich erstmal googlen, was nun wieder diese Superpets sind. Das ist also kein neues Reinigungsmittel und auch kein neues Online-Game und schon gar nicht ist ein Superpet ein neues Monster für das Spiel Pokemon Go – nein, SAT.1 hat sich bei der Show nur nicht an einen deutschen Titel getraut. Einerseits wird von Politikern wie jetzt dem Baden-Württembergischen Verbraucherschutzminister Peter Hauk mehr „Deutsch“ gefordert, andererseits verenglischen wir alles zwecks vermeintlich besserem Klang. Sprache wird sich immer kulturell an die Gegebenheiten anpassen – aber SAT.1 möchte ja möglichst viele Zuschauer auch schon vorher ansprechen, das macht man am besten mit einem schlagkräftigen Titel. Aber nun hat man sich mit dem Untertitel „Die talentiertesten Tiere der Welt“ ganz gut gerettet und es erklärt eben auch, um was es geht.

Das Show-Konzept konnte man schon erahnen, natürlich ging es um Haustierchen, die mehr oder minder sensationelle Kunststücke vollbrachten mit im Nachhinein eher wenig Überraschungspotenzial. Dass es Hunde gibt, die balancieren können oder sechs Enten durch ein Parkour leiten – hat man gefühlt alles schon gesehen. Trotzdem war der für viele Themen anwendbare Mix aus Live-Show, Filmbeiträgen und Moderation kurzweilig und unterhaltsam.

Die unvermeidbare Jury bestand aus Michelle Hunziker, Lutz van der Horst und Felix Neureuther – alle hatten sich schon irgendwann zum Thema Hund, Katze, Maus geäußert, sind sympathisch und können mehr als einen Satz geradeaus sagen. Daher als Jury geeignet und Michelle hatte sich sogar mit einem Chihuahua auf Fachgespräche eingelassen. Als Moderator machte Wayne Carpendale eine gute Figur, aber bei so einer durchgeplanten Show kann man auch nicht so viel falsch machen und mit Frank Buschmann als Stimme aus dem Off begab man sich ebenfalls auf sicheres Gewässer.

Alles in allem gelungene Abendunterhaltung, die ich mir als Aufnahme an einem Vormittag gegönnt habe und die mir ab und zu auch wirklich mal ein Schmunzler entlocken konnte. Etwas frecher, etwas gewagter könnten manche Vorführungen noch sein – anderersdeits sind es eben Tiere und da muss man es nicht so übertreiben mit dem Ernsthaftigkeitsfaktor.