Bei dem aktuellen Livestream von Newtopia haben sich ja einige beschwert, dass der Stream abgeschaltet worden ist bzw. man keine neuen Informationen mehr erhalten hat. Auf der einen Seite verständlich, aber auf der anderen Seite ist der übertragende Sender auch für die interne Kommunikation zuständig und der Zuschauer darf natürlich gerne das ganze Geschehen im Haus verfolgen – jedoch haben andere Dinge Priorität. Es scheint ja nun so zu sein, dass es diverse Schwierigkeiten bei der Meinungsfindung und dem Nominieren für bestimmte Personen zu geben scheint.
Hier muss jetzt sicherlich intern von Seiten der Produktion aktiv eingegriffen werden, um auch den Protagonisten mitzuteilen, welche Folgen eine Nicht-Nominierung hat. Und das gilt nicht nur für die Kandidaten selber, sondern auch für das ganze Projekt, für die ganze Sendung und für die Zukunft. Es könnte auch durchaus sein, dass den Bewohnern jegliche Sympathie für die Zuschauer verloren gegangen ist. Anders kann man so manche Äußerung, was man von den eigenen Fans hält, nicht verstehen. Andererseits haben sie in gewisser Form auch nicht die Aufgabe, nur den Zuschauern zu gefallen und daher eine Rolle zu spielen.
Man sieht schon daran, wenn das Spiel mit der Realität verknüpft wird und die Diskussionen sich nicht nur um das nächste Essen oder ähnliche Belanglosigkeiten drehen, wird die ganze Geschichte um Newtopia wieder etwas spannender und die Zuschauerzahlen könnten auch steigen. Daher bleibe ich bei meiner Anregung, dass die Produktion vielmehr aktiver in das Geschehen eingreifen sollte in Form von gestellten Aufgaben, Events die zu organisieren sind und auch Fans ins Haus bringen, Diskussionen mit der Pflicht zur Teilnahme und beispielsweise Musikdarbietungen. Hierfür ist eine große Bühne verfügbar, die Kandidaten sollen und werden zu Statisten – nicht aber etwa degradiert, sondern sie spielen in diesem Augenblick nur eine Nebenrolle. Danach aber treten sie wieder in den Mittelpunkt und so ist dies eine Möglichkeit, um die ganze Realityshow etwas authentischer zu gestalten. Der Sender Sat1 und auch die involvierte Bild-Zeitung machen meiner Meinung nach viel zu wenig aus diesem Potenzial.
Man muss aber auch sagen, die Kandidaten selbst rufen auch nicht wirklich ihre beste Leistung ab, jeder werkelt so vor sich hin und das wirkt manchmal als eine Art Alibi – so wie wenn der Chef auf Arbeit vorbeikommt und man tut so, als hätte man permanent etwas zu tun. Das lenkt einerseits natürlich wunderbar ab von Problemen, andererseits kann das nicht die Lösung sein, sich in eine Aufgabe zu stürzen und wenn die zu Ende ist sich gleich der nächsten zu widmen. Die interne Kommunikation ist einfach für den Zuschauer viel spannender zu beobachten und daher sind diese Dinge als Pflicht auszurufen, danach kann man sich wieder gehen lassen und sich der eigenen Dinge widmen.
Zurück noch einmal zu dem Live-Stream: hierbei handelt es sich ja lediglich um ein Angebot, den Pionieren beim Leben im Rahmen des Projektes zuzuschauen und wenn es zwingende Gründe für eine Abschaltung gibt, dann bin ich auch dafür diese anzuwenden und den Newtopia-Fan notfalls auszuschließen. Der Erfolg im Ganzen hat oberste Priorität und wenn darunter ein paar Abos leiden, dann muss man das so hinnehmen oder man entschädigt die Leute in irgendeiner Art und Weise. Es wurden schon auf beiden Seiten einige Fehler gemacht, es ist Zeit für Qualität und für ein fertiges Produkt, was den Menschen am Fernsehschirm um 19:00 Uhr auf den Sender geschickt wird. So gewinnt man wieder Vertrauen zurück und spielt nicht mit den Gefühlen.
Eine gewisse Neugier ist natürlich verständlich, wird auch von dem ganzen Team wahrscheinlich in dieser Form sogar gefördert durch auffordern an Diskussionen auf Facebook oder Twitter – trotzdem muss man wie gesagt Prioritäten setzen und manchmal eine Art Mannschaftsbesprechung machen. Hierbleibt auch normalerweise alles in der Kabine beim Fußball und so sollte es hier bei diesem Projekt ebenfalls sein. Ich wurde auch manchmal interessieren, was der Trainer in einer hitzigen Diskussion während der Halbzeit sagt, aber das bleibt eben in den vier Wänden und hat dadurch auch eine gewisse Magie. Diesem Zauber muss auch Newtopia behalten bzw. wieder neu bekommen und darum ist vielleicht auch eine Mitgliederbereinigung keine so schlechte Idee.
Denn bei den bisherigen 15 Bewohnern haben sich doch schon starke Denkmuster und Strukturen festgefahren, diese scheinen kaum mehr zu durchbrechen zu sein. Daher ist es nicht nur für die Zuschauer und für den Sender Sat1 gut, wenn hier eine gewisse Fluktuation Einzug hält und man immer wieder neue Personen kennen lernt und einbinden kann. Durch diese Möglichkeit kann man vielleicht auch etwas sanfteren Druck auf die Bewohner ausüben, ohne gleich mit Ausschluss oder Beendigung des ganzen Projektes zu drohen oder als Konsequenz auch wirklich durchzuführen.
Spannend wäre auch, wenn man genau die gleiche Anzahl von Bewohnern, die jetzt drin sind einfach noch mal zusätzlich ins Haus holt und so für ordentlich Stimmung sorgen könnte. Dadurch hätten die Zuschauer die Möglichkeit, komplett das ganze alte Team bis auf vielleicht zwei oder drei vernünftige in die Wüste zu schicken, der Rest fängt einfach wieder bei Null an und kann vielleicht aus den Fehlern lernen. Aber jetzt haben wir ein starres Gerüst, aus dem keiner mehr rausgeht. Die Macher haben ja wirklich eigentlich das Heft des Handelns in der Hand und sollten dies auch nutzen.
Der Zuschauer will im Grunde immer unterhalten werden und nicht gelangweilt mit immer den gleichen Konflikten oder Personen, die nach einer gewissen Zeit anfangen zu nerven. Die Regeln sind in jedem Falle in aller Form einzuhalten, notfalls muss offensiv eine prominente Person in das Haus und den Bewohnern das eindringlich mitteilen. Ansonsten bin ich immer noch nach gut drei Monaten sehr zufrieden und ich fühle mich gut unterhalten. Irgendetwas passiert immer in dem Haus, wenn nicht etwas angeschoben durch ein bisschen Skripted Reality dann eben durch das Leben, wie es eben stattfindet.