Nach dem Newtopia-Gau muss sich einiges ändern

Super-Gau, das kann man nur beenden oder das ab jetzt als offenes Projekt weiterführen, in dem das Gescriptete mit in Newtopia übernommen wird und das auch als das deklariert wird. Nachhelfen ist ja nicht überraschend und war auch klar – aber das in der Nacht ist einfach unprofessionell. Was war passiert? In dem 360-Livestream gab es nach Abschaltung der anderen Kameras ein Meeting mit Leuten von der Produktion, nachdem es zu unklar halten gekommen war wegen einiger Bewohner, die für interne Besprechungen mehrfach aus der Scheune gegangen waren.

Der Livestream, der natürlich eigentlich nicht zu sehen sein sollte, offenbarte natürlich das, was viele eh schon wussten: nämlich das sat1 ordentlich schraubt und dreht an den ganzen Geschichten und somit das ganze Projekt ad absurdum führt durch ständiges rein reden und um für mehr Unterhaltung zu sorgen. So wirkten schon in der Vergangenheit viele Dinge mehr als fragwürdig, zum Beispiel auch der Personalcoach im Sport den Hans da gemimt hat für Hunderte von Euro. Im Normalfall würde man probieren eine Gruppe aufzubauen für den Sport mit mehreren Personen und nicht eine einzelne Person. Auch bestimmte Beziehungen, die sich entweder anbahnen sollen oder wie zu lesen ist schon vor dem ganzen Projekt bestanden haben, machen die ganze Sache mit Newtopia unglaubwürdig.

Ich finde es völlig o. k., wenn man in bestimmten Dingen etwas nachhilft und so war mir auch klar, dass das Geld niemals ausgehen wird. Denn ganz Newtopia soll ja ein Jahr lang laufen ursprünglich und notfalls hätte man eine große Aktion gestartet, damit wieder Geld rein kommt. Auch die umliegenden Bewohner wurden schon im Vorfeld umfangreich informiert über das Projekt und viele wurden gebeten doch auch wirklich mal einen Besuch zu planen damit da etwas Leben in die Bude kommt. Eventuell hat man nicht mit einer gewissen Bequemlichkeit gerechnet, denn im Grunde passiert außer ein bisschen Gemüse anbauen, passte arbeiten und eben im Rahmen des kleinen Bauernhofes nicht wirklich viel. Man hätte erwarten können, dass in den ersten drei Monaten viel mehr Signale gesendet werden, die das wirtschaftliche Überleben sichern und nicht dass sie das Geld zu Anfang für Unmassen an Essen und Trinken ausgeben. Das aber nur am Rande.

Wie gesagt durch die oben genannte Aktionen und dem unfreiwilligen Film im Stream setzt natürlich bei dem letzten Rest ein gewisser Vertrauensverlust ein und diejenigen die es eh schon immer gewusst haben, fühlen sich nur noch bestätigt und alle anderen übrig gebliebenen nehmen das unter Umständen einfach so hin wie es jetzt ist: Newtopia ist ähnlich wie andere Projekte oder angebliche Reality eben alles andere als das und so wirft dieser Vorfall einen bösen Riegel auf das Fernsehen an sich und die ach so tolle Medienwelt. Schon ist automatisch wieder der Bogen gespannt zur Lügenpresse, weil alle möglichen Medien -ob im TV oder in der schreibenden Presse- sich dieser Arbeitsweise bedienen und meinen, über den Geschmack und die Befindlichkeiten anderer Leute entscheiden zu können oder sogar müssen. Nichts davon stimmt und alles ehrliche bzw. authentische wird von den Zuschauern automatisch er angenommen als dieses gekünstelte und an der Wahrheit vorbei gesendete.

Newtopia kann und wird es eigentlich unter diesen Bedingungen nur weiter geben, wenn man ab sofort die Sendung wochentags ab 19:00 Uhr als eine Art offene Realität zeigt, vielleicht sogar auch die Teams hinter der Kamera umso Neues vertrauen oder eine andere Atmosphäre zu schaffen. So kann man viel besser den Dialog führen zwischen den Zuschauern und den Protagonisten. Man weiß jetzt auch gar nicht – diese Personen, sind das vielleicht auch alles reine Schauspieler und keiner ist echt? Wie viele Gespräche gab es mit den Bewohnern zwischen den ganzen Livestream hinter den Kulissen? Ich persönlich habe nur die Sendung immer um 19:00 Uhr gesehen, weil der Rest hat mich wenig interessiert und außerdem hat man auch noch ein Privatleben. So wichtig war und ist Newtopia dann doch nicht, aber man sieht wie die Sender lügen und betrügen für die Quote, für die Aufmerksamkeit und um ihren eigenen Stellenwert zu erhöhen. So wird dies auf jeden Fall ein negatives Schlaglicht werfen auf die Reduktionsfirma und alle, die damit zusammenhängen hinter dem Prosieben und sat1 Projekt.

Meine Berührungspunkte mit Shows dieser Art fingen eigentlich auf Premiere an, die sich vor vielen vielen Jahren dazu entschlossen haben, eine WG mit den Kameras zu begleiten und somit „das wahre Leben“ zu zeigen. In der gleichnamigen Sendung wurden aber damals noch dafür geeignete Personen in ihrem realen Leben gefilmt und auch die persönlichen Diskussionen zu Problemen wurden viel umfangreicher mit den erarbeiteten Lösungen präsentiert. So konnte man täglich aus diesen lernen und war voller Spannung auf die nächsten Schwierigkeiten und wie sie denn umgangen oder gelöst worden. Aber dies war zu Zeiten, als die Wichtigkeit vom Fernsehen nicht ganz so groß war und man noch entsprechenden Mut hatte, so etwas abseits vom Quotendruck zu filmen. Die folgenden Dinge wie Big Brother mit seinen vielen Facetten waren im Grunde nur ein Klatsch von dem ersten, was ich gesehen hatte. Wobei die erste Folge von Big Brother noch am authentischen war und danach konnte man beobachten wie Qualität und Echtheit immer mehr Abnahmen. Gecastete Kandidaten-Zombies, die jeweils für eine Interessengruppe standen oder eine repräsentierten, lebten irgendwo zusammen und sollten sich in ihren Kreisen beweisen.

Dann sollen sie es lieber ehrlich machen wie in den ganzen Skripted Reality-Shows am Mittag oder am frühen Abend, zu denen ich nicht viel sagen kann weil ich es nicht gucke. Man liest und hört nur ab und zu davon, wie andere darüber sprechen und weiß auch, dass hier Schauspieler normale Menschen spielen sollen in Situationen, die man eventuell kommen kann. Das läuft meistens zu Zeiten, in denen man entweder schläft oder arbeitet und ist deswegen für mich und eigentlich auch für viele andere nicht interessant. Newtopia war deswegen auch etwas interessanter wegen den Sendeplatz um 19:00 Uhr in sat1 und jetzt wird zu beobachten sein, wie sich Sender und Produktion durch diese schwere Vertrauenskrise verhalten und wie die Reaktionen auch von der Bild, die ja auch in diesem Projekt mit drin steckt im wahrsten Sinne des Wortes, ausfallen werden.

Eine Lehre auf jeden Fall gibt es hier: weiterhin sollte man vielen Dingen im Fernsehen und in den Zeitungen oder natürlich auch in zahlreichen Portalen generell erst einmal keinen Glauben schenken und sie einfach schreiben lassen, man sieht ja an den oben genannten Fällen, dass viele Halbwahrheiten als komplette verkauft wird oder wenn eine story nicht ausreichend ist, wird einfach eine daraus gestrickt. Peinlich ist dieser Vorfall und es bleibt ein sehr negativer Beigeschmack, auch wenn man schon beim zuschauen merkte, dass hier im Hintergrund massiv nachgeholfen wurde. Sollte es wieder mal eines Beweises bedurft haben, dass die Medien es nicht ganz so genau nehmen mit der verkauften Realität, dann war dies sicherlich der offizielle in Form des gesendeten Livestream und den Besprechungen über das weitere Vorgehen in der Scheune bei Newtopia. Alles in Allem also KEINE wirklich guten Bedingungen für die „Neue“, Kate, Karos Nachfolgerin

 

SAT.1 sagt Entschuldigung! Heute in der Nacht war eine Mitarbeiterin der „Newtopia“-Produktionsfirma Talpa Germany…

Posted by Newtopia on Montag, 13. April 2015

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