Spielen tut der Film zwar 1984 in der ehemaligen DDR, weist aber beim Beobachten und damit automatischen Vergleichen zwischen der jetzt-Zeit 2015 und den 30 Jahren zurück einige Parallelen auf. Natürlich nimmt der Film dennoch nicht Bezug auf die zügellose eigene persönliche Datenveröffentlichung, sondern er hat vielmehr das Thema Stasi und die inneren Konflikte auch der Mitarbeiter.
Im Mittelpunkt steht ein Schriftsteller, der generalstabsmäßig in seiner eigenen Wohnung abgehört wird und seine Freundin ebenfalls, die aber auch anderweitig geliebt wird. Sehr gut in jedem Fall inszeniert das Verhältnis zwischen dem Stasi-Mann und dem Autor, wie sich die Persönlichkeit des Abhörenden weiterem Wissen verändert. Das Leben der anderen bleibt von Anfang bis zum Ende dramaturgisch spannend auf einem Level, ohne vom Thema abzulenken. Dadurch, dass es nur auf wenige Personen eingeschränkt ist, kommt es sehr auf die schauspielerische Leistung von den Darstellern an.
Offizieller Trailer
Ulrich Mühe als Stasioffizier, Martina Gedeck als Theaterdarstellerin Christa-Maria Sieland und vor allem Autor Gregor Dreyman – dieses Trio trägt den ganzen Film, jeder hat das gewisse etwas, diesen ganz speziellen Charakter mit Stärken und Schwächen. Das war für mich sehr spannend zu beobachten, wie sich das im zwischen Verhältnis dieser drei im Laufe der Zeit verändert und wie es in den Film transportiert wird.
Es auf jeden Fall ein sehr gut inszeniertes Schauspiel gelungen, der nachhaltig im Gedächtnis hängen bleiben wird und so ist wohl auch nachträglich der Erfolg Kino zu erklären. Das Thema DDR und Stasi ist für einige natürlich ein sehr spezielles und sie verbinden damit auch Erinnerungen aus ihrer Zeit in der Deutschen Demokratischen Republik. Darum war auch die Authentizität der Abläufe und Szenerien sehr wichtig, damit sich die Menschen damit identifizieren können bzw. viele aus dem Westen sich die Verhältnisse in der ehemaligen DDR besser vorstellen können. Guter Film.