Der Film “Goon – Kein Film für Pussies” lief abends auf Sky Comedy, aber hat eigentlich meine Erwartungen nicht so recht erfüllt. Die Eishockey-Szenen waren ganz nett und die Schlägereien wie üblich überspitzt dargestellt, ansonsten jedoch eine eher maue Story mit einfach gestricktem Muster. Warum der nun als Komödie eingestuft wurde, ist mir nach dem Anschauen nicht ganz klar. Der Film fehlte aber noch in meiner „Sammlung“ der Eishockey-Filme und den kann man sich mal zu Weihnachten oder zur Einstimmung auf ein eigenes Eishockey-Spiel gönnen. Die Story ist dann auch schnell erzählt: Doug Glatt ist eher der Typ Außenseiter, still und sensibel – dennoch hat er den Vorzug, dass er gut fighten kann und das wird dann von einem Trainer entdeckt. Fortan spielt er die Rolle des Goons, der die anderen rächt und steigt immer weiter auf in der Hierarchie.
In der Hauptrolle spielt das Seann William Scott eigentlich ganz gut, die Widersprüche im Eishockey-Spieler Doug Glatt sind hervorragend herauskristallisiert und wie er als Mensch zwischen den Gefühlen der Liebe zu Eva und den harten Checks auf dem Eis schwankt, ist schon gut. Aber im Film “Goon – kein Film für Pussies” spielt sich der immer gleiche Handlungsstrang ab irgendwie und letztlich ist es einer der typischen Filme, in denen ein Spieler erst unterschätzt wird und dann zum Helden wird. Die Prügel-Szenen sind mitunter (zu) sehr detailliert dargestellt, so dass es manchmal schon zu viel bzw. übertrieben ist und dramaturgisch nicht zu erklären. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist “Goon” auch eher kurzweilig und speziell Eishockey-Fans fast schon ein Muss. Wer allerdings hier eine Komödie oder ansatzweise humoreske Züge erwartet, der wird enttäuscht sein: Es ist eher ein Sport-Film aus dem Action-Genre, der einen Eishockey-Spieler in seiner aufsteigenden Karriere zeigt. Zu kurz kommt meiner Meinung nach aber alles andere, was Eishockey ausmacht – es wird viel zu sehr auf dem Vorurteil herumgeritten, beim Eishockey gehe es fast ausschließlich um das Duellen zweier Spieler mit den Fäusten. Es ist lediglich eine Nuance, die auch den Fans in den Stadien gefällt.
So gesehen dürfte den meisten auch dieser aktuelle Eishockey-Film gefallen, der auch einige schöne Spielszenen bereithält und natürlich die üblichen Trash-Talks und Szenen abseits der Bande. Die Geschichten abseits der Eisfläche werden gut eingebunden und so schafft der Film “Goon – Kein Film für Pussies”, gut zu unterhalten und nicht abzurutschen in eine Prügelorgie. Mit der Hauptfigur von Schauspieler Seann William Scott steht und fällt der Film und diejenigen, die ihn aus American Pie kennen, werden wohl auch Fans dieses Eishockey-Märchens. Daher dürfte “Goon” seinen Zweck erfüllen und gut sowie kurzweilig unterhalten. Ist hiermit empfohlen.