So nachdem jetzt also feststeht, dass nach “John Bachmann” auch noch seine Serien-Liebe “Pia” geht, obwohl sie sich gerade erst vor kurzem so richtig gefunden haben und in beiden Charakteren noch jede Menge Potenzial stecken würde, denke ich auch über einen Ausstieg bei “Gute Zeiten Schlechte Zeiten” nach – als Fan und Zuschauer. Denn so wie viele andere, die schon länger mit dabei sind, bin auch ich älter geworden und fühle mich da so ein bisschen verloren.
Das wird ja immer schlimmer!!! Bald sind gar keine Personen die man im normalen Leben antreffen würde mehr dabei. Übrig bleiben die Sorgenkinder mit Drogen-, Ess-, Justiz- oder psychischen Problemen. So eine Serie wie GZSZ verkörpert auch immer eine Art Durchschnitt der Gesellschaft und ich bin mit John Bachmann die letzten Jahre durch Dick und Dünn gegangen, mit ihm Groß geworden und man konnte seine Entwicklung und seine Beziehungen gut nachverfolgen und –empfinden. Bei Pia, die vor ein paar Jahren als die Schwester der jetzt auch schon einige Zeit für immer Abwesenden Susan Sideropoulos, ist das im Grunde das Gleiche nur im Schnelldurchlauf. Man hat mit Isabell Horn und ihrer Rolle gelitten und gelacht und beide Storylines, ob als Paar oder die Einzelschicksale, habe ich gerne verfolgt und sie waren interessanter als viele andere Geschichten bei GZSZ.
Bei Felix von Jascheroff ist es schade, weil er noch einer der wenigen normalen -trotz einiger kurzer „Phasen“- ist, die das Herz auf dem rechten Fleck haben und sich normal artikulieren können. Dazu hat er ja zum Schluss auch eine Beziehung mit Pia und sein eigenes Lokal. „John“ ist halt ne Type. Immer mehr dort haben komische Probleme, keine gute Storyline, keine richtige Wohnung usw. Natürlich wächst auch die Bindung an einen Darsteller, wenn er schon so lange dort mitspielt.
Daher denke ich, ist es an der Zeit für mich als 44jähriger Junggebliebener, den Wünschen des Senders und der Einschaltquotenmafia, meinem Alter als jemand bald aus der Zielgruppe fallender Platz zu machen und das GZSZ-Haus zu verlassen. Zurück lasse ich die restlichen Schauspieler, die schon lange weit über einem damalig (ich gucke schon seit 1991 und habe bei der Bundeswehr durchgesetzt, dass auf MEINEM Fernseher GZSZ läuft) geltenden Soap-Niveau spielen und die Werbepausen, die ach so wichtigen zwei Minuten nach Start der Serie und kurz nach acht. Alles, was dazwischen kam, war einem festen Rhythmus geschuldet und auch Gewohnheit. Damit kann man aber brechen.