Die 40. Ausgabe der ProSieben-Show “Schlag den Raab” habe ich mal geschaut, wie viel und zu welcher Zeit die Werbung kommt und wie viel Sendung am Ende überhaupt noch übrig ist. Generell war es wie oft: Ein sportlicher Kandidat setzt sich im Voting gegen vier andere Mitstreiter/innen durch und kämpft ab sofort Spiel um Ruhm und Ehre eine Million Euro gegen einen hochmotivierten Stefan Raab.
Doch bevor überhaupt das erste Spiel “Flaschenschieben” um 21.00 Uhr begonnen hatte, war schon vor der Verkündung und Abstimmung der erste Werbe-Block von 20 Uhr 40 bis 20h 51. Darin enthalten war sowohl klassische Produktwerbung, als auch Trailer für Sendungen und ein Counter, der zehn Sekunden runterlief, währen für einen Pro7-Blockbuster geworben wurde. Elf Minuten nach 25 Minuten ab 20h 15. Besonders ärgerlich, dass alle Werbe-Unterbrechungen von der unfassbar blöden Frage gekrönt wurde, was denn der Kandidat bei “Schlag den Raab” gewinnen könne. Noch bescheuerter war nur die zweite Antwortmöglichkeit: “B – Eine braune Pfanne”. Klingt nach Scheiße.
TV-Kritik von Rheinpfalz-Online
Siebzehn Minuten nach neun dann schon die zweite Unterbrechung, es waren gerade mal zwei Spiele gespielt und man kann sich nie zu 100% auf die Sendung einlassen – immer ist die Fernbedienung im Anschlag! Jetzt also wieder Warten bis 21h 27, bis die Außen-Spiele begannen. Nach genau zwei Spielen war schon wieder Schluss, so viel auf Toilette, zum Kühlschrank oder sonst was kann man gar nicht gehen. Um 21h 41 kam also wieder die Scheiß-Frage nach der Pfanne und die Information, dass EIN Gewinner ZWEI Suzuki Grand Vitara mit 18”-Alu-Felgen und 129 PS gewinnen kann. Ging aber zum Glück nur eine Minute, dafür wurde gleich nachgelegt um 21h 47 mit nur einem kurzen Spot.
Nach vier Spielen gab es ab 21h 58 wieder etwas Abwechslung zum normalen Programm in Form von bunten “Produktinformationen” und einem tollen Strauß voller Spots bis 22h 07. Danach ging es aber weiter mit Robbie Williams und um 22h 14 mit dem nächsten Spiel, bevor es um 22h 31 wieder bis 22h 40 “eine kurze Unterbrechung” gab. Der Vorteil war, dass man schon einen gewissen Rhythmus bekam, dass die Werbung so circa zehn Minuten am Stück Zeit in Anspruch nahmen. Immerhin wurden wir danach mit der bei Raab-Shows gefühlt unvermeidlichen Lena belohnt, die ihren Song “Lonely People” gut performte.
Foto: Notizen zur Sendung und Auswertung
Es war 22h 45, als Raab seine unglaublichen Merkfähigkeiten unter Beweis stellen konnte, als er und Kandidat Andreas sich eine 10-stellige Zahl merken musste und danach diese auf einem Speed-Court mit den Füßen eintippen musste. Geschwindigkeit und Gedächtnis waren gefordert – zum Herunterfahren gab es danach wieder Handys, Autos und allerlei anderes (23h 01 bis 23h 10). Beim Spiel “wer lügt” schaffte es Raab das erste Mal, zwei Spiele in Folge zu gewinnen, davor gab es immer ein schönes Wechselspiel mit den Punkten. Schnell noch ein Spot um 23h 27 zwanzig Sekunden, um folgend mit “Sackhochwurf” auf einen runden Stufenbau, der über den Protagonisten schwebte.
Endlich das ewige Highlight “Blamieren oder Kassieren” mit Elton, nächste Station: 23h 43 – zur Werbung alle aussteigen bitte – oder doch dranbleiben? Wer bleibt denn da aber immer bei der Fernseh-Reklame kleben? Bis 23h 53 musste man warten, bevor Leslie Clio die Bühne für ihren Song betrat. Das klang ein bisschen wie Lena, nur in blond. Um 23h 57 wurde das Brettspiel von “SdR” vorgestellt, bevor es mit Spiel 11 und dem etwas zähem Holzhacken losging. Also um 0h 03:14sec rammte Raab die Axt das erste Mal in den Stamm, die letzten Späne fielen um 0h 17
Spiel 12 war mit der Mini-Tischtennisplatte ein weiterer Höhepunkt, bei dem die Führung oft wechselte und aus dem der “Raabinator” nach drei Sätzen als Sieger hervorging und somit das nächste Spiel beim Stand von 57:21 ein Matchball-Spiel war. Sechs Minuten nach halb eins startete “Wer lügt”, bei dem die Schwierigkeit darin lag, durch die teilweise doppelte Verneinung um diese Uhrzeit die richtige Lösung zu finden. Um 0h 43 war dann Schluss – sogar im Verhältnis zu anderen Folgen von SdR noch relativ früh. Es gab schon Shows, die gingen bis kurz vor zwei Uhr und es gab in der letzten Stunde praktisch keine Spots mehr.
Fazit: In den ersten Stunden gab es bis 21 Uhr 58 je 11 Minuten Werbung (20h 15 bis 21h: 11 / 21h bis 21h 58: 11), danach wurde es intensiver mit 18 bzw. 20 Minuten grob mitnotiert (21h 58 bis 23h: 18 / 23h bis 0h: 20), aber dafür gab es zum Ende hin bis 0 Uhr 43 keine Werbung. Also alles nicht so schlimm und absolut im legitimem Bereich, nur die Penetration auf oben genannte Pfannen-Frage nervte sehr und natürlich auch die permanenten Hinweise auf die beiden Suzukis. Alles in allem wieder eine handwerklich gut gemachte Samstagabend-Unterhaltung mit auch aus dieser Sicht nur einem Sieger: Stefan Raab!
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