Der vierte Teil war mein persönlicher Einstieg in diese Serie und ich war von Beginn an fasziniert von der Detailfreude sowie der Selbstironie, die sich mit und trotz aller Härte in den Bildern durch den ganzen Film zieht. Da, wo andere Filme aufhören, fängt Final Destination erst so richtig an. Im Angesicht der nahenden Katastrophe wird alles genau seziert und in großen Wäldern gezeigt, wie sich die schlimmen Unfälle entwickeln. Diese neue Art der Erzählweise bekommt dieser Film eine ganz besondere Würze und allen den vierten Teil habe ich bestimmt schon drei- oder viermal gesehen.
Die Bilder schlagen einem teilweise so richtig in die Magengrube, wenn zum Beispiel ein Zaunpfahl auf einen Menschen trifft und alle der Reihe nach ihren vorgesehenen Film Tod sterben. Trotzdem schafft es Final Destination immer wieder, die Zuschauer mitzunehmen und zuerst den Schrecken zu zeigen und erst später die Entwicklung. Grund dafür ist der Teenie, der schon vorher in seinem geistigen Auge die Katastrophe kommen sieht und sich dann darauf einzustellen versucht. Nie zuvor habe ich einen Film gleicher Qualität, tiefe und Handlung gesehen – es bleibt beim Zuschauen auch wenig Zeit, durch zu atmen weil der Film von einem Schocker zum nächsten Schocker eilt. Die Filmsequenzen sind teilweise so krass real, dass es schon fast wieder komisch wirkt.
Zuerst der Unfall beim Autorennen, dann die folgenschwere Kettenreaktion ausgelöst durch einen Windhauch vor der Haustür des Wachmannes, der der Freundin des späteren Opfers beim vorherigen Unfall nicht mehr helfen konnte. Die Großaufnahmen im Kosmetik-Salon mit dem Friseur-Stuhl, dem Ventilator und der Büchse waren auch wirklich nicht von schlechten Eltern. So entstehen der wirklich manchmal schreckliche Szenarien. Wie dann der Film auch mit der Neugier oder der Spannung des Zuschauers spielt, ist teilweise unerträglich – natürlich mit einem Augenzwinkern! Denn manchmal wird nur etwas zurückgehalten, damit es später mit noch größerer Wucht auf andere einwirkt.
Perfide wird es natürlich, weil einer der Jugendlichen die Reihenfolge mit ins Spiel bringt und sie nun probieren, das Schicksal zu beeinflussen. Jeder in der Gruppe weiß mittlerweile in etwa, wann er „an der Reihe ist“ und dementsprechend stellt man sich auch darauf ein – oder eben auch nicht und muss mit den Konsequenzen leben bzw. nicht mehr leben. Wieso mir persönlich diese ganze Film-Reihe von Final Destination komplett durch die Lappen gegangen ist, kann ich mir nicht erklären. Aber ich denke, der vierte Teil hat großen Appetit gemacht auf mehr bzw. die ersten drei Teile. So ein Film in 3-D-Technik ist bestimmt einerseits ein Vergnügen, andererseits vielleicht auch schon wieder etwas zu nah am Geschehen dran. Manchmal weiß man aber kann nicht, um an seinen Freunden zuerst helfen soll wenn derjenige die Warnung „Hüte dich vor Wasser“ erhält.
Also, Final Destination 4 hält einen von Anfang bis zur absolut letzten Sekunde in Atem und ist schnell, brutal, ironisch, komisch und spannend zugleich. Wer Fan dieses Genres ist, wird diesen Film lieben bzw. hat ihn schon lange vor mir im Kino oder im Abendprogramm gesehen. Wenn man natürlich einen sehr guten HD-Fernseher hat, dann wirken diese ganzen Szenarien noch mal ein Stückchen realistischer und die kleinen Schrauben oder winzigen Tropfen sind auf einmal bedrohlich. Ich glaube nun, es ist angekommen, dass ich von dem Film begeistert bin und in für Fans empfehle. Gleichzeitig kann er auch als Warnung wirken vor allen möglichen Unfallursachen und dass man immer auf alle Dinge achten sollte.