Zu der Show „Wir lieben Fernsehen“ kann ich mich gar nicht kompetent äußern, weil alleine schon die Auswahl der Moderatoren Johannes B. Kerner und Steven Gätjen mich nicht zum Einschalten bewegt hat. Die Idee, den Samstag mit ollen Kamellen zu füllen, die von zwei auch nicht wirklich vor Energie, Wortwitz oder Spontanität sprühenden Menschen im gut bezahlten öffentlich-rechtlichen Fernsehen präsentiert werden, war ja im Grunde genommen schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt. Aber das ZDF lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen – warum auch? Die Gebühren fließen ja.
„Wetten dass“ kann ein Befreiungsschlag fürs ZDF werden
Die Lösung für das Show-Problem „Wetten dass“ könnte dennoch vom ZDF selbst geliefert werden. Denn eigentlich schwirrt wohl das ehemalige Schlachtschiff der abendlichen Fernsehunterhaltung in den Köpfen der Intendanten herum, könnte man denken. Denn laut Medienberichten durfte Thomas Gottschalk mal wieder am Samstagabend ran, wenn auch nur im Rahmen des Formats der oben genannten Show.
Unterhaltungsprofis würden dem ZDF wohl raten, einen größeren Bogen zu spannen und mit dem Faktor Zeit zu spielen. Was spräche denn dagegen, im Rahmen eines öffentlich ausgestrahlten Castings für Gameshows eine Sendereihe zu machen, beginnend zum Beispiel im Frühling 2018 und endend Mitte November, um dann vier Wochen später eine schöne Neuauflage des Formats „Wetten dass…?!“ zu senden?
Natürlich muss sich dann auch die Moderation der Aktualiät anpassen und man könnte sich vielleicht aus dem Pool der wohl unzähligen jungen YouTuber bedienen. Die haben schon eine gewisse Grundvoraussetzung und könnten Schritt für Schritt an eine mögliche neue Show herangeführt werden. Man ist da auch nicht gebunden auf männlich oder weiblich, so eine Moderation ist nicht geschlechterspezifisch und beide haben unterschiedliche Fanbases, die aber eines gemeinsam haben: Die YouTube-Stars sind hervorragende Influencer, die über den Hebel der Videoplattform ordentlich die Werbetrommel rühren könnten. Außerdem werden einige sowieso aufgrund neuer Richtlinien bei YouTube oder auch aufgrund eines dann schon irgendwann fortgesetzten Alters mit 20+ auf der Suche nach anderen Kanälen der Selbstdarstellung sein.
Ganz nebenbei darf sich dann das etwas spröde daherkommende ZDF auch mal innovativ nennen und eventuell eine Vorreiterrolle bei der Findung von neuen, frischen Stars haben. Risiko gibt es für den gebührenfinanzierten Sender auch keines. Schlechte Kritiken bekommen auch schon länger hier moderierende, wie man am Beispiel Kerner & Gätjen merkt.
Quelle: „Wir lieben Fernsehen“ fällt am Samstag auf neues Tief – DWDL.de