Die neue DSDS-Staffel 2014 ist für mich wirklich nur noch als Aufnahme erträglich, da mag ich in der Minderheit sein und vielleicht gelte ich als undankbar. Aber dieses ständige Kommentieren geht einem auf die Nerven, im Mittelpunkt steht überhaupt nicht mehr der Gesang, sondern das Optisch, das Drumherum und was da alles so im Umfeld passiert scheinbar. Wahrscheinlich bin ich zu alt dafür. Oder zu doof.
Die Werbung von RTL
Das kann ich dem Sender nicht Vorwerfen, RTL will gerne Geldverdienen und soll das auch tun. Ob ich mir da aber den ganzen Abend zerstückeln lassen möchte und der Kölner Sender keine Lust, keinen Mut oder keine Ideen hat, mit neuen Werbe-Inseln zu arbeiten entzieht sich meiner Kenntnis. So viel auf Klo gehen kann man gar nicht, um die Unterbrechungen dafür zu nutzen. Also aufnehmen und vorspulen, dann sollen sie lieber Product Placement betreiben, jeder Kandidat wird von einer Firma präsentiert im Wechsel der Shows und gut ist. Aber ist ja nicht meine Aufgabe.
Das Labern der Jury
Gefühlt wurde schon letztes Jahr zu viel geredet und der Eindruck verstärkte sich auch in der Jury mit Dieter Bohlen, Kay One, Mieze und Marianne Rosenberg. Dieter Bohlen wirkt sogar fast ruhig auch vor der Moderatorin Nazan Eckes. Was die da runterspult an Redeprogramm ist unglaublich, passt zum Kleid – kurios, sah aus wie schwanger. Von Kay One mögen zwar ehrliche Meinungen kommen wie “scheiß Stimme aber Geiler Arsch” – aber ansonsten also fachlich muss für ihn eher Marianne Rosenberg die Kastanien aus dem Feuer holen. Bei Mieze habe ich mich schon in den Recall-Sendungen gewundert über ihren Geschmack und ihre Gesten, too much und überdreht. Der Abwärtstrend von DSWDS insgesamt ist auch sehr gut an der Jury-Zusammenstellung erkennbar. Nur noch Labern, Abhängen und Oberflächlichkeit. Außer Bohlen könnt ihr alle geh´n.
Das Betteln der Kandidaten
Da heißt es schnell umschalten oder vorspulen, wenn andauernd die ganzen Telefon-Endziffern der Kandidaten runtergenudelt werden. Dazu dann die Gesichter mit wahlweise einem Grinsen im Gesicht oder den Hundewelpen-Bettelblick. Bitte streichle mich, bitte rufe an für mich. Unterstützt mit in Herzen geformten Händen oder Daumen und Finger als Telefon-Ersatz. So etwas erreicht mich null und ich habe bei diesem Wahnsinn noch nie angerufen und kenne auch niemand. Auf jeden Fall nervt diese Bettelei, auch von der Jury. Bitte ruft für die einen an aber natürlich auch für den anderen. Mal brauchen die etwas Schwächeren die Fanpower und ein anderes Mal könnte der zu starke Kandidatin nicht genügend Anrufer mobilisieren. Meine Mutter sagte zu mir als Kind “irgendwas ist ja immer”. So ist es wohl auch hier.
Das Heulen und Kreischen im Publikum
Schon während die Jury anfängt zu reden, gibt es ein Gekreische und Gejohle im Publikum. Es nervt tierisch, dass da keiner mal zuhört was die Leute da am Pult zu sagen haben. Nicht dass es immer wichtig wäre, aber wenn sie doch schon mal da sind, sollte man sie auch mal anhören. Aber das gehört wohl zu dem Konzept, mehr Emotionen und Gefühle. Mir persönlich auch hier zu viel, durch diese ganzen Geschichten gerät immer mehr der eigentliche Gesang, die Leistung auf der Bühne und die Fähigkeiten in den Hintergrund. Das dürfte Leuten mit Talent eher missfallen und der anderen Gruppe eher zuspielen. So gesehen wohl alles einkalkuliert.